Kerze löschen

Sind Sie sicher, dass Sie diese Kerze löschen möchten?

Martin Webergestorben am 1. September 2020

Beitrag

Liebe Familie Weber,
Ihnen allen spreche ich mein tiefes Mitgefühl und meine aufrichtige Anteilnahme aus. In großer Dankbarkeit blicke ich auf die gemeinsame Zeit mit Martin Weber zurück.
Es gibt Menschen, Wegbegleiter, Kollegen, die einen prägen, an die man immer gern zurück denkt, mit den man sich durch viele schöne Erinnerungen verbunden fühlt.
Martin Weber war für mich - wie wahrscheinlich für viele Menschen - ein solch großartiger Wegbegleiter.
Als ich 1988 ins Personalreferat des Bundesverwaltungsamtes kam, war er ein wichtiger Ansprechpartner für mich.
Ein bescheidener, aber dennoch tief beeindruckender Mensch und darüber hinaus ein Beamter mit einer vorbildlichen, ethisch tief fundierten, professionellen Grundhaltung, mit Überzeugungen und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Ich habe mich immer gefreut, wenn er morgens ins Büro und ins Referat kam. Natürlich kam er mit dem Fahrrad. Deshalb hatte er meist rote Wangen und diese leuchtenden, wachen Augen. Ein Kollege, der stets fürsorglich und wertschätzend war, der nachgefragt hat, wie es einem geht, mit Tiefgang, niemals oberflächlich. Man spürte, dass er ein Familienmensch im besten Sinne war.
Diese menschliche und liebevolle Art, gepaart mit hoher Fachkenntnis und reichem Erfahrungswissen, haben ihn für mich schnell zu einem "Eckpfeiler" für meine eigene Berufsbiographie werden lassen.
Natürlich haben wir auch viel gelacht miteinander. Martin Weber hatte später zwar ein paar "Fältchen" im Gesicht, aber die kamen von seinem fröhlichen Lachen.
So manches Kölsch haben wir miteinander getrunken und dabei auch schon einmal etwas "Dampf abgelassen" über den ein oder anderen mehr oder weniger überzeugenden Vorgesetzten oder Kollegen.
In großer Dankbarkeit und Hochachtung blicke ich auf diese zahlreichen Erinnerungen zurück, die jetzt noch wertvoller werden.
Wenn wir uns in späteren Jahren das ein oder andere Mal noch auf der Neusser Straße oder irgendwo in Nippes begegnet sind - natürlich war der Pensionär mit dem Fahrrad unterwegs - habe ich mich immer sehr gefreut. Sofort war diese alte Verbundenheit wieder da, so als läge kaum Zeit dazwischen. Wir wollten immer noch einmal ein Kölsch zusammen trinken. Das geht nun nicht mehr. Aber wir werden uns wiedersehen, lieber Martin Weber.
Daran glaube ich fest.

Bernward Robrecht